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Gemeinsame Übung Bergwacht Klingenthal und Schöneck, DRK Sanitätszug DRK Oelsnitz und Katastrophenschutz Plauen

Los ging es am Freitag, den 25. Mai 2018. Ein Tag nach dem schweren Unwetter im Vogtland, an dem alle aufgezählten Einheiten im realen Einsatz waren. Beinahe wäre das Wochenende auf Grund der Ereignisse im Vogtland abgesagt worden. Doch man war sich einig, das geplante Wochenende durchzuführen. So reisten die Teilnehmer nach Mühlleithen an. Das Ausbildungswochenende begann mit gegenseitigem Kennenlernen bei einem geselligen Kameradschaftsabend am Grill.

Am Samstag stellten die Bergwacht ihre persönliche Schutzausrüstung, die Schleifkorbtrage sowie die Gebirgstrage und Mule vor und zeigten das Abseilen, das Ablassen und die Rettung mit der Schleifkorbtrage bergauf. Die wichtigsten Knoten wurden vorgestellt und mit den Teilnehmern geübt. Nachmittags wurde der Behandlungsplatz aufgebaut und die Prozeduren rund um den Behandlungsplatz erklärt und geübt. Die Ausbilder von Katschutz erklärten die Technik und die nötigen Handgriffe. Bewundernd stellten die Bergretter fest, wie viel Technik und Fahrzeuge dazu nötig sind und wie gut das DRK für den Katastrophenfall ausgerüstet ist. Das gesamte Wochenende über wurden alle Teilnehmer hervorragend durch den Verpflegungstrupp des Katastrophenschutzzuges versorgt. Hier wurde wirklich sehr lecker gekocht! Die Bergwacht Schöneck und Klingenthal mit den DRK Einheiten San-Bereitschaft Oelsnitz und der Katastrophenschutzzug Plauen konnten gemeinsam bei bestem sonnigen Wetter am 27. Mai eine tolle Großschadenslage üben.
"Unfall an der alten Schanze in Klingenthal, die umliegenden Bereitschaften sind gebunden und können nicht unterstützen" so die Meldung auf dem 'DME' der Bergwacht Schöneck. Sofort rücken zwei Kameraden der Bergwacht mit ihrem KTW zum Unfallort aus und erkunden die Lage. Schnell wird klar, dass weitere Rettungskräfte nachgefordert werden müssen. Weitere 4 Kameraden der Bergwacht inklusive eines Quads rücken aus. Die Bergwacht Klingenthal inklusive zweier tschechischen Bergretter eilt mit Quad und einem Geländewagen ebenfalls zum Unfallort. Die alarmierten DRK Sanbereitschaft Oelsnitz und der DRK Katastrophenschutzzug aus Plauen treffen nach und nach an der Unfallstelle ein. Inzwischen ist klar: 6 Verletzte, davon 2 Schwerstverletzte „Geocacher“ müssen Erstversorgt und gerettet werden. Dabei drei aus schwerem Gelände! Der Bergwacht Einsatzleiter teilt die Kräfte lagegerecht ein und koordiniert routiniert die Rettung. Die tschechischen Bergwachtkameraden seilen sich zu den Verletzten ab und übernehmen die Erstversorgung. Ein Bergwachtkamerad legt dem inzwischen eingetroffenen Notarzt das Kletterset an und bringt ihn sicher am Seil zum Unfallort.
Die gesamte technische Rettung ist angelaufen und parallel kommen die weiteren DRK-Gruppen zum Einsatz. Der San-Platz ist aufbauen: per aufblasbaren Zelt wird ein Behandlungsplatz eingerichtet und die leicht Verletzten dort hingebracht und versorgt. Inzwischen ist die Rettung im schweren Gelände in vollem Gange. Die persönliche Schutzausrüstung wurde angelegt und der Standplatz eingerichtet. Per Schleifkorbtrage und Flaschenzug wird der erste Schwerverletzter, aber stabile Patient, mit viel Schweiß und Muskelkraft den Berg hinauf gezogen und oben an den DRK Sanitätstrupp übergeben. Die Übungen und Einweisungen vom Vortag tragen Früchte und die Handlungsabläufe gehen Hand in Hand. Schnell einen Schluck Wasser trinken und wieder mit der Schleifkorbtrage runter zum nächsten Patienten! Diesmal kommt eine Zugmannschaft zum Einsatz. Die Zugmannschaft geht in dieser Variante den Berg hinunter und der Schleifkorbtrupp am anderen Ende des Seils wird kontrolliert nach oben gezogen. Optimal funktioniert dies nur, wenn Erstretter- Standplatz-Team und Zugmannschaft zusammen mit klarer Kommunikation arbeiten.
Es funktioniert! Zwei Stunden nach Alarmierung waren alle Patienten versorgt, gerettet und am Behandlungsplatz angekommen. Zum Glück handelte es sich 'nur' um eine Übung mit realistisch geschminkten Verletzten. Die Helfer der realen Unfalldarstellung zeigten ihr Können und so konnten alle realistische Bedingungen vorfinden.
Die Geschäftsführer der DRK Kreisverbände Oelsnitz und Klingenthal verschafften sich an beiden Tagen einen Überblick und besuchten sowohl Ausbildung und auch Übung. Sie und die Ausbilder kamen zu einem positiven Fazit und waren über die schnelle Rettungszeit von zwei Stunden hocherfreut. Es wurde vereinbart, dass solche Übungen regelmäßig stattfinden sollen, da sie für alle Teilnehmer eine intensive Bereicherung war und trotz der Anstrengungen und der vielen Mücken allen viel Spaß machte. Besonderer Dank gilt allen Teilnehmern der DRK Einsatzgruppen, die trotz Einsatz bei den Hochwasserschäden im Vogtland in ihrer Freizeit für das gesamte Wochenende dabei und ehrenamtlich tätig waren.
Ein abschließendes Fazit möchten wir hier noch erwähnen: Wir sind in jeder Fachbereichsgruppe stark - Aber GEMEINSAM sind wir STÄRKER - und es macht Spaß im DRK!
Jan Dau und Jörg Neidhardt
Bergwacht Schöneck
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