Die Höhlenrettung wird vor allem dann benötigt, wenn die sogenannte Kameradenhilfe nicht mehr ausreicht und die alarmierte Bergwacht bzw. die Alarmgruppe der Felsrettung der Bergwacht den Einsatz der Höhlenrettung für sinnvoll hält.
Alle Mitglieder der Höhlenrettungsgruppe sind aktive Einsatzkräfte der Bergwacht Sachsen mit abgeschlossener Grundausbildung und ausbildet für den Sanitätsdienst.
Das Haupteinsatzgebiet sind die kleinen und engen Höhlen im Sandstein der Sächsischen Schweiz. Einsatzschwerpunkt bildet somit die Rettung aus tiefen und engen Hohlräumen, worauf auch die Ausbildung der Mitglieder und das Material ausgerichtet sind. Über den Höhlenrettungsverbund Deutschland (HRVD) arbeitet die Höhlenrettung Sachsen mit anderen Höhlenrettungsgruppen in Deutschland und Europa zusammen, um gemeinsam gute und effiziente Hilfe für in Not geratene Höhlengängerinnen und Höhlengänger zu leisten.
Das charakteristische Gefahrenpotential der Befahrung sächsischer Sandsteinhöhlen liegt in den engen Gängen und Spalten begründet, die zum Teil sehr schwierig zu befahren sind. Bereits kleinere Verletzungen (wie Prellungen oder ein Knochenbruch) und das Abrutschen in eine enge Spalte können das Verlassen der Höhle aus eigener Kraft erheblich erschweren oder unmöglich machen. Durch den engen Felskontakt kann es schnell zur Unterkühlung kommen, was Untertage eine erhebliche Gefahr darstellt. Eine Rettung durch komplizierte Engstellen ist mit enormen Zeit- und Materialaufwand verbunden.
Im Bundesland Sachsen gibt es vergleichsweise wenige bekannte Höhlen mit größeren Dimensionen. Die größte bekannte Karsthöhle ist die "Drachenhöhle" in Syrau (Vogtland), die zugleich eine Schauhöhle ist. Kleinhöhlen dagegen sind vor allem im Gebiet des Elbsandsteins bekannt, deren Dimensionen in der Regel unter 100 Meter Länge bzw. unter 30 Meter Tiefe liegen. Hierbei handelt es sich vorrangig um Spalten- bzw. Klufthöhlen, Schichtfugenhöhlen sowie Blocktrümmerhöhlen. Diese Sandsteinhöhlen werden neben den Höhlenforscherinnen und Höhlenforschern vor allem von Personen, die klettern, wandern oder einfach in der Natur unterwegs sind, sowie zunehmend aus sportlichen Gründen befahren.